Fronius Sattledt
Kein Tropfen Regenwasser in den Abwasserkanal!
Oberflächenentwässerung Fronius am Standort Sattledt
Die Fa. Fronius betreibt in Sattledt ein Betriebsareal mit einer Größe von rund 10,4 ha, von denen rund 5,25 ha Dachflächen und rund 1,62 ha asphaltierte Fahr-, Park- und Manipulationsflächen darstellen. Der Rest sind Grünflächen bzw. Anlagen für die Oberflächenentwässerung.
Dieses Areal soll nunmehr um 4,85 ha erweitert werden, wobei rd. 2,8 ha Dachflächen und rd. 1,2 ha Asphaltflächen (1,6 ha. neu; 0,4 ha Abbruch bzw. Überbauung aus Bestand) dazukommen.
Die Dachflächen sind zu einem Prozentsatz von rund 35 % als extensiv begrünte Dächer geplant, wie dies auch beim Bestand bereits praktiziert wurde.
Die Erweiterung erfolgt zur Gänze in Richtung Norden, wobei die bestehenden Niveaus (Erdgeschoß +/- 0.00 = 403,3 m ü.A.) bzw. Tiefgarage (- 3,20 m bzw. 400,10 m ü.A) gleichbleiben sollen, während das Gelände in Richtung Norden leicht ansteigt. Dadurch ergibt sich insgesamt eine eher tiefe, gedrungene Lage des Baukörpers.
Die Bemessung der geplanten neuen Anlagen erfolgte mit dem Bemessungsprogramm des ÖWAV vom 17.02.2017, welches gemeinsam mit dem Regelblatt 45 des ÖWAV „Oberflächenentwässerung durch Versickerung in den Untergrund“ veröffentlicht wurde und eine Bemessung von Bodenfilteranalgen und Retentionsanlagen in Anlehnung an die Ö-Norm B2506-1, die DWA138 und die DWA117 ermöglicht.
Die mächtige Lösslehm-Schwarte, mit denen die sickerfähigen Kiese (ältere Deckenschotter) überlagert sind, sowie das völlige Fehlen einer Einleitmöglichkeit in ein oberirdisches Gewässer, veranlassten die Fa. Fronius bereits bei den vorangegangenen Bauabschnitten dazu, die Versickerung über mehrere Schluckbrunnen mit einer Tiefe von etwa 20 m in sickerfähige Kiesschichten zu bewerkstelligen. Dieses System wird fortgesetzt, wobei auf eine strikte Trennung zwischen unbelasteten Dachwässern und geringfügig verunreinigten Oberflächenwässern von Park-, Fahr- und Manipulationsflächen geachtet wird.
Die Dachwässer werden grundsätzlich zunächst in ein Absetzbecken eingeleitet, das als unterirdischer Stahlbetonspeicher ausgeführt wird. Nach dem Absetzvorgang gelangen die Dachwässer in ein oberirdisches begrüntes Erdbecken ohne gesonderte Versickerungsfunktion, welches lediglich der Speicherung dient. Von dort fließen die Dachwässer über eine entsprechend dimensionierte Filteranlage (Kiesfilter und Geotextilfilter) und von dort in 2 neu errichtete Schluckbrunnen.
Die Oberflächenwässer der Asphaltflächen hingegen werden in 3 humusierte Sickermulden eingeleitet, wobei in Folge des schlecht durchlässigen Untergrundes unter der Humusschicht eine Drainageschicht mit Drainagerohr angeordnet wird und auch diese Wässer im Anschluss an die Vorreinigung in Schluckbrunnen eingeleitet werden.